Reh, Ameise, Specht und viele mehr: Der Wald bietet zahlreichen Tierarten ein Zuhause.
Allein in unseren heimischen Wäldern leben Tausende verschiedene Tiere – Säugetiere, Vögel, Insekten, Amphibien, Reptilien und andere Arten. Dieser Artenreichtum zeigt die Bedeutung des Waldes beim Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt. Wir haben beim NABU, bei der Deutschen Wildtierstiftung, im Waldbericht der Bundesregierung und beim Bundesamt für Naturschutz zu einigen unserer Waldbewohner recherchiert.
In Deutschland lebt ein Großteil der Säugetiere im Wald – einige von ihnen begegnen uns auch mal beim Spaziergang. Drei bekannte Säugetiere des Waldes lernen sie hier kennen.
In Nadel-, Laub- und Mischwäldern lebend, sind Eichhörnchen fast in ganz Europa verbreitet. Auch in Städten sieht man sie häufig, denn sie halten sich gerne in der Nähe von Menschen auf – kein Wunder: Wo wir sind, fällt immer etwas Essbares ab. Am liebsten fressen sie aber Baumfrüchte, Samen, Kerne und Knospen. Daher leben sie häufig in fruchttragenden Bäumen, wo für eine abwechslungsreiche Nahrung gesorgt ist. Bekannt sind sie auch für ihre weiten Sprünge, mit denen sie sich von Baum zu Baum bewegen.
Wildschweine sind Allesfresser – von Pflanzen über Insekten bis hin zu Mäusen und sogar Aas steht alles auf ihrer Speisekarte. Auch sonst sind sie vielseitig und sehr anpassungsfähig: Sie fühlen sich in jeder Jahreszeit wohl, passen ihren Lebensrhythmus an äußere Umstände an und sind im ganzen Land zu finden. Gefährliche Begegnungen sind selten, jedoch sollten wir Menschen lieber Abstand halten, besonders zu Weibchen, die mit Frischlingen unterwegs sind.
Rehe sind Wald- und Buschtiere und gehören zur Familie der Hirsche – die Männchen tragen zwischen Frühjahr und Herbst ein Geweih. Rehe sind scheu und leben am liebsten allein, nur in den Wintermonaten sind sie gemeinsam im sogenannten „Sprung“ unterwegs. Sie verzehren liebend gern Gräser, Kräuter, Knospen sowie Blätter von Brom- und Himbeeren. Bei der Nahrungssuche hilft ihnen ihr exzellenter Geruchs- und Geschmackssinn, die nahrhaftesten Speisen zu identifizieren.
Ob beim morgendlichen Waldlauf, beim Familienausflug oder beim Spaziergang mit dem Hund – das Gezwitscher der zahlreichen beflügelten Waldbewohner begleitet uns. Laut dem Waldbericht der Bundesregierung gibt es in unseren Wäldern 105 Brutvogelarten. Beim NABU haben wir von einigen bekannten, aber auch weniger bekannten Arten Kurz-Porträts recherchiert.
Familie: Finken (Singvögel)
Zuhause: vorwiegend Wälder, aber auch Gärten, Parks, Kulturlandschaften
Nahrung: Bucheckern, Samen, Beeren, Insekten
Stimme: vielfältiges Repertoire, z. B. ein hartes „Fink“ als Warn- oder Kontaktruf oder auch ein sanftes „Jupp“ beim Fliegen
Besondere Merkmale: pickt mit schnellen, rhythmischen Kopfbewegungen nach Futter
Familie: Spechte
Zuhause: vor allem Laub- & Nadelwälder, aber auch Parks und Gärten
Nahrung: Insekten & deren Larven, besonders aus Totholzstämmen
Stimme: kurzes, spitzes „Kix“
Besonderes Merkmal: schnelles, kurzes Trommeln und Klopfen
Familie: Raben
Zuhause: lichte Wälder, Gärten, Städte und Dörfer
Nahrung: Eicheln natürlich, außerdem: Samen, Bucheckern, Obst, Nüsse sowie Insekten, Kleintiere & Jungvögel
Stimme: rätschender „Krschääh“-Ruf; kann auch gut andere Vögel imitieren
Besondere Merkmale: farbenprächtiges Gefieder
Familie: Hühner
Zuhause: dichte, deckungsreiche Wälder mit ausgeprägter Strauch- und Krautschicht
Nahrung: Blätter, Beeren, Samen, Knospen sowie Insekten bei der Aufzucht von Jungen
Stimme: sehr hohe aneinandergereihte Pfeiftöne
Besondere Merkmale: rinderartige Musterung des Gefieders
Familie: Pirole
Zuhause: in Baumkronen lichter, sonniger Wälder – gerne in Wassernähe (z. B. Auwälder), auch in Parks
Nahrung: am liebsten Insekten, aber auch Früchte wie Beeren
Stimme: sehr melodischer „didlioh“-Ruf
Besondere Merkmale: überwintert im tropischen Afrika
Was kreucht, fleucht und schwirrt durch unsere Wälder?
Reptilien sind wechselwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur über Sonnenenergie regulieren – weshalb sie auch mal gerne ausgiebige Sonnenbäder genießen. Im Wald leben sie daher vor allem an lichten Orten und an den Rändern. Nach Angaben des Bundesamtes für Naturschutz leben hierzulande 14 heimische Reptilienarten: Schildkröten, Eidechsen und Schlangen. Ein Großteil steht auf der „Roten Liste“ gefährdeter Arten, einige sind sogar vom Aussterben bedroht und stehen unter Naturschutz.
Laut NABU sind 21 Arten in Deutschland heimisch: Kröten, Frösche, Molche, Unken und Salamander. Wasser spielt in ihrem Leben eine große Rolle: Bis auf den Alpensalamander legen Amphibien ihre Eier in Laichgewässer und verbringen dort als Kaulquappen oder Larven ihre erste Lebensphase. Danach leben sie an Land, wo sie unter Holz oder Steinen zu finden sind. Auch Amphibien sind bedroht und stehen unter Naturschutz.
Laut dem Waldbericht der Bundesregierung gibt es in Deutschland etwa 30.000 Insektenarten – viele davon im Wald, wo sie wichtige Aufgaben haben: Sie bestäuben Pflanzen, zersetzen abgestorbene Blätter, erzeugen Humus und fressen Schädlinge. Auf der anderen Seite nehmen leider auch einige Insekten die Rolle des Schädlings ein – darunter ein namhafter und gefürchteter Vertreter: Der Borkenkäfer, dem schon viele Bäume zum Opfer gefallen sind.
CHECK24 hilft Kindern
|CHECK24 hilft der Natur
| Punkte spenden | Karriere | Impressum | Datenschutz